Veraltete Softwareversionen: Eine größere Gefahr, als viele denken

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WAF - Bedrohungsschutz & DDOS Schutz

Digitale Sicherheit steht und fällt mit der Aktualität der Systeme. Doch viele Unternehmen unterschätzen, wie groß das Risiko wirklich ist, wenn Software veraltet bleibt. Dabei geht es nicht nur um ein paar Versionsnummern oder Komfortfunktionen – es geht um die Integrität Ihrer gesamten IT-Infrastruktur.

Updates sind kein Luxus, sondern lebensnotwendig

Jede Software – egal ob Betriebssystem, Webserver, CMS oder Mailserver – enthält Fehler. Manche davon sind harmlos, andere sicherheitskritisch. Sobald eine Schwachstelle öffentlich bekannt wird, beginnt ein globales Wettrennen: Auf der einen Seite die Hersteller, die Sicherheits-Patches veröffentlichen, auf der anderen Seite Angreifer, die genau diese Lücken ausnutzen.

Wenn Systeme über Wochen oder gar Monate ungepatcht bleiben, ist es nur eine Frage der Zeit, bis automatisierte Scans sie finden. Diese Angriffe sind heute keine gezielten Einbrüche mehr, sondern millionenfach laufende Bots, die weltweit nach offenen Türen suchen.

Viele dieser automatisierten Angriffe erfordern keine ausgeklügelte Technik – sie nutzen bekannte Sicherheitslücken, die längst behoben wären, wenn ein Update eingespielt worden wäre.

Die Illusion vom „funktionierenden System“

Ein häufiger Satz in IT-Abteilungen lautet: „Es läuft doch alles, warum also etwas ändern?“
Das Problem: Sicherheit funktioniert nicht nach dem Prinzip „never change a running system“. Systeme verändern sich permanent – durch neue Angriffstechniken, durch Abhängigkeiten, durch neue Standards.

Was heute sicher ist, kann morgen bereits ein Risiko darstellen. Alte PHP-Versionen, unsignierte SSL-Zertifikate, veraltete Kernel oder Bibliotheken – sie alle können zur Schwachstelle werden, ohne dass sich für den Anwender etwas sichtbar verändert.

Ein Webserver, der scheinbar problemlos funktioniert, kann längst kompromittiert sein, ohne dass es jemand merkt. Die meisten Angriffe erfolgen heute leise: Daten werden ausgeleitet, Backdoors installiert, oder die Systeme werden Teil eines Botnetzes.

Wie Angreifer veraltete Systeme gezielt ausnutzen

Hacker und Cyberkriminelle nutzen Schwachstellenberichte, die frei im Internet verfügbar sind. Sobald ein Sicherheits-Patch veröffentlicht wird, wissen sie genau, welche Versionen betroffen sind – inklusive technischer Details.

Beispiel: Ein CMS wie WordPress oder Joomla veröffentlicht eine neue Version mit dem Hinweis „Sicherheitsupdate gegen XSS-Lücke“. Nur wenige Stunden später werden Exploits in Untergrundforen geteilt, die gezielt diese Schwachstelle angreifen.

Wer nun nicht sofort aktualisiert, steht auf der Trefferliste. Viele Sicherheitsforscher haben gezeigt, dass frisch entdeckte Lücken oft innerhalb von 24 Stunden nach Veröffentlichung massenhaft ausgenutzt werden.

Dazu kommt: Angreifer setzen zunehmend auf KI-gestützte Tools, die Schwachstellen automatisiert analysieren und ausnutzen. Alte Software ist für solche Systeme wie eine Einladung.

Wirtschaftlicher Schaden durch Nachlässigkeit

Neben dem technischen Risiko gibt es auch einen enormen wirtschaftlichen Schaden.
Datenverluste, Ausfallzeiten und Imageschäden können für kleine und mittlere Unternehmen existenzbedrohend sein. Ein einziger erfolgreicher Angriff kann:

  • den Zugriff auf Kundendaten ermöglichen,

  • sensible Informationen veröffentlichen,

  • komplette Server verschlüsseln (Ransomware),

  • oder den E-Mail-Verkehr lahmlegen.

Laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) waren veraltete Softwarestände 2024 eine der häufigsten Ursachen für IT-Sicherheitsvorfälle in Deutschland. Besonders betroffen: Systeme mit alten Web-Frameworks, nicht aktualisierte Mailserver und veraltete Linux-Distributionen.

Veraltete Software als Compliance-Risiko

Viele Unternehmen müssen heute Nachweise zur Informationssicherheit erbringen – sei es im Rahmen von ISO 27001, TISAX, DSGVO oder branchenspezifischen Audits.
Ein ungepatchtes System kann hier schnell zum Compliance-Problem werden.

Wenn personenbezogene Daten betroffen sind und ein Angriff auf veraltete Software zurückzuführen ist, drohen empfindliche Bußgelder.
Darüber hinaus kann die eigene Reputation erheblich leiden, wenn Kunden erfahren, dass Sicherheitslücken ignoriert wurden.

Sicherheit durch Prozesse, nicht durch Zufall

Die gute Nachricht: Die meisten Sicherheitsvorfälle aufgrund veralteter Software lassen sich leicht verhindern – durch strukturierte Prozesse. Dazu gehören:

  • Zentrales Patch-Management: Alle Systeme, Anwendungen und Container regelmäßig prüfen und automatisch aktualisieren.

  • Monitoring & Inventarisierung: Wissen, welche Versionen im Einsatz sind, und veraltete Komponenten frühzeitig erkennen.

  • Testumgebungen: Updates zuerst in einer Staging-Umgebung prüfen, bevor sie in den Live-Betrieb gehen.

  • Lifecycle-Management: Systeme rechtzeitig ablösen, deren Hersteller keine Sicherheitsupdates mehr liefern.

Wer diese Punkte ernst nimmt, reduziert sein Risiko dramatisch.

Der Unterschied zwischen Update und Upgrade

Viele verwechseln Updates mit Upgrades – dabei ist der Unterschied entscheidend.
Ein Update behebt Fehler und Sicherheitslücken innerhalb einer bestehenden Version, während ein Upgrade eine neue Hauptversion mit größeren Änderungen darstellt.

Gerade bei Server-Betriebssystemen (z. B. Ubuntu 22.04 auf 24.04) oder Web-Stacks (PHP 7.4 auf 8.2) zögern viele, weil sie Inkompatibilitäten befürchten. Doch das Festhalten an alten Versionen ist langfristig teurer und gefährlicher als ein kontrollierter Umstieg.

Ein professioneller Migrationsplan, regelmäßige Backups und Tests sorgen dafür, dass auch größere Sprünge sicher gelingen.

Fazit: Wer nicht aktualisiert, lädt Angreifer ein

In einer Zeit, in der Cyberangriffe automatisiert, global und KI-gestützt erfolgen, ist veraltete Software kein Kavaliersdelikt mehr. Sie ist der direkte Einfallspunkt in Ihre Systeme – oft unbemerkt, oft vermeidbar. Regelmäßige Updates sind keine lästige Pflicht, sondern die einfachste und kostengünstigste Form der IT-Sicherheit.Unternehmen, die hier konsequent handeln, schützen nicht nur ihre Daten, sondern auch ihre Zukunft.

Bei SpeedIT Solutions setzen wir auf konsequente Aktualität, automatisiertes Monitoring und proaktive Sicherheitsstrategien. Ob Webserver, Cloud-Instanz oder E-Mail-Infrastruktur – wir halten Ihre Systeme auf dem neuesten Stand, bevor sie zur Schwachstelle werden.

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